K. Ikramow

KAMIL IKRAMOW (1927 – 1989), russischer Romancier, Dramatiker, Essayist und Journalist, der in den 40er und 50er Jahren für seine kritischen Artikel wegen angeblicher „antisowjetischer Agitation“ einige Zeit in Straflagern verbrachte, gehörte zu einer Generation junger sowjetischer Autoren, die sich im „Tauwetter“ zu Beginn der 60er Jahre für eine politische wie literarische Öffnung des Landes einsetzten. Das zusammen mit Wladimir Tendrjakow verfasste Stück „Die weiße Flagge“, eine Kritik an der klammheimlichen Fortsetzung der Stalin-Ära, wurde 1961 in der Zeitschrift „Molodaja Gwardia“ abgedruckt, von der Kritik jedoch zunächst stillschweigend übergangen. Erst 1963, unter dem Vorzeichen eines wieder zunehmenden Kulturkampfes, wurden die „Prawda“ und andere Presseorgane auf das Stück aufmerksam und warfen ihm eine „Abweichung vom Sozialistischen Realismus“ vor. Das hatte Folgen, denn obwohl „Die weiße Flagge“ unter der Hand weit verbreitet und lebendig diskutiert wurde, kam es bislang weder in Russland noch andernorts zur Aufführung.



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