Clothes for a Summer Hotel

Tennessee Williams
Clothes for a Summer Hotel
Geisterstück in 2 Akten
9 D, 6 H, St, Verw - Dek
F. Scott Fitzgerald und seine Frau Zelda – kaum ein Paar der amerikanischen Literaturszene verkörpert besser Triumph und Tragödie einer ganzen Dekade, der Roaring Twenties zwischen Erstem Weltkrieg und Weltwirtschaftskrise. Sie sind das Traumpaar des Jazz Age: hemmungslos, hedonistisch, legendär. Doch unter der schillernden Oberfläche endloser Salonpartys und glanzvoller Coverstorys verbirgt sich das Drama zweier Menschen, deren Leben und Lieben bis an alle Grenzen geht – und weit darüber hinaus.

In „Clothes For a Summer Hotel“ erzählt Tennessee Williams die Geschichte von Scott und Zelda, ausgehend von ihrem Ende. Nach jahrelanger Trennung besucht Scott, mittlerweile Autor in Hollywood, seine Frau – ein letztes Mal – in der Psychiatrischen Klinik. Die Beiden erkennen sich kaum wieder: Scott, in Sommerkleidung an der kühlen Ostküste seltsam deplaziert, zudem herzkrank, selbst psychisch labil und auf Alkoholentzug, begegnet einer Zelda, die bereits weit entrückt ist in die brüchige Welt ihres Wahns.

Williams hat sein Stück „ghost play“ genannt: Wie Widergänger des eigenen Lebens streifen Scott und Zelda durch ihre schmerz- und wechselvolle Geschichte – Raum und Zeit werden zum Spielball der Imagination. Und obwohl das Leben Scott und Zelda, die sich beide neue Partner und Affären gesucht haben, auseinander gerissen hat – die Verbundenheit in inniger Hassliebe bleibt: Zelda, Inspiration und Quelle vieler Texte ihres Mannes, kann Scott nicht verzeihen, dass er ihre Karriere als Schriftstellerin sabotiert hat…

„Clothes For a Summer Hotel“, zeitlebens das letzte Broadway-Stück von Tennessee Williams, ist nicht nur Portrait einer explosiven Leidenschaft und ironische Abrechnung mit dem Snobismus einer Schriftsteller-Generation. Es ist zugleich literarisches Vermächtnis, denn in Scott und Zelda spiegeln sich zentrale Konfliktlinien von Williams’ eigenem Schaffen.


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