Kurzy aus dem Meer

Djuna Barnes
Kurzy aus dem Meer
(Kurzy of the Sea)
Stück in einem Akt
Deutsch von Christine Koschel und Inge von Weidenbaum
3 D, 2 H, 1 Dek
Immer nur an der Pfeife hängen, die Sonntagshosen versauen beim Herumsitzen auf den Felsen am Meer und mit den Kumpels ausschweifende Märchenabende veranstalten – das Fischerehepaar McRace hat so seine liebe Not mit der Adoleszenz seines Sohnes Rory. Der Junge ist schon dreiundzwanzig und noch immer ist keine Hochzeit in Sicht. Einziges Zugeständnis des Bengels an seine Eltern: Sollte die Flut mal eine Heilige, eine Göttin, eine hübsche Meerjungfrau an Land schwemmen, so würde er die wohl nehmen. Nur langweilige Menschenfrauen eben nicht.

Wie das so ist in Märchen, mit eilfertigen Versprechungen sollte man vorsichtig sein, und ganz besonders mit den ironischen. Denn kaum ausgesprochen, da spült die Flut auch schon Kurzy in die väterlichen Fischernetze. Kurzy ist, wie der Name sagt, ein hübsches kleines Ding, das aus der Tiefe des Ozeans kommt, stundenlang in die Sonne starren kann (was kein Mensch kann) und zu allem Glück der Eltern auch noch ein Auge auf den widerspenstigen Rory geworfen hat. Doch als der geschockte Rory sich wohl oder übel in sein Eheschicksal mit der schönen Nixe zu fügen beginnt, kommen doch ein paar Zweifel hinsichtlich Kurzy’s Herkunft auf…


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