Novecento - Die Legende vom Ozeanpianisten

Alessandro Baricco
Novecento - Die Legende vom Ozeanpianisten
(Novecento)
Ein Monolog
Deutsch von Karin Krieger
1 H, 1 Dek
Wir sind in den 20er Jahren, der goldenen Zeit des Jazz. Der Ozeandampfer Virginian ist eine schwimmende Stadt, eine Welt im Kleinen, die zwischen den Küsten von Europa und Amerika pendelt. An Bord spielt die Atlantic Jazz Band, Tag für Tag, vor den Nobeltouristen der Ersten Klasse genauso wie vor den Halunken, Glückssuchern und Rumtreibern der Dritten Klasse. Die Passagiere aus allen Ländern der Welt kommen und gehen, die Atlantic Jazz Band aber bleibt und spielt.

Der Trompeter Tim Tooney erzählt die einzigartige Geschichte seines Freundes Danny Boodman T.D. Lemon Novecento. Novecento ist der Pianist der Band, und er ist der beste Pianist, den der Ozean je gehört hat. Die Töne, die Novecento dem Klavier entlockt, entstammen anderen Sphären, sie versetzen ihre Zuhörer in Trance. Es ist, als finge er auf den 88 Tasten seines Instruments den unendlichen Reichtum der Welt ein, einer Welt, die er selbst jedoch nie gesehen hat und auch nicht sehen wird. Denn Novecento ist auf dem Dampfer geboren, als Waise aufgewachsen und wird ihn bis zu seinem Untergang in den Wirren des Zweiten Weltkriegs nicht ein einziges Mal verlassen.

Die Legende vom Ozeanpianisten Novecento ist die Geschichte einer besonderen Freundschaft, eine (Schiffs-)Reise durch die Wogen einer stürmischen Zeit und eine Liebeserklärung an die Improvisationskunst des Jazz, der aus wenigen Elementen unendliche Vielfalt schaffen kann. Zugleich ist „Novecento“ ein poetisches Stück über die Macht der Phantasie, über ihr Vermögen, Grenzen zu überschreiten und die Menschen zu verbinden. Oder, wie Novecento selbst es ausdrückt: „Du bist nicht wirklich aufgeschmissen, solange du noch eine gute Geschichte hast und jemanden, dem du sie erzählen kannst.“


Zurück zur Übersicht