Adam and Eve on a Ferry
Tennessee WilliamsAdam and Eve on a Ferry
Stück in einem Akt
2 D, 1 H, 1 Dek
Auf einer Fähre von Oakland nach San Fransisco begegnet die junge Ariadne Peabody dem Mann ihres Lebens. Einem groß gewachsenen, selbstsicheren Unbekannten, der sie mit entwaffnender Direktheit erst umarmt und ihr dann seinen Namen sowie Zeit und Ort für ein Rendezvous ins Ohr flüstert. Doch kaum ist der Fremde verschwunden, hat Ariadne, viel zu benebelt von ihrem unverhofften Glück, den Faden verloren – Name und Treffpunkt sind vergessen.
Zwei Jahre und einige verzweifelte Erinnerungsversuche später reist die unglückliche Ariadne eigens nach Südfrankreich zu einem Spezialisten in Beziehungs- und Geschlechterfragen: dem von ihr glühend verehrten Schriftsteller D.H. Lawrence. Tatsächlich nimmt sich Lawrence, der eigentlich im Ruhestand und hauptsächlich mit Stickereien beschäftigt ist, ihrer Sache an. Auf der Suche nach dem verschollenen Namen durchleuchtet Lawrence – eines Sigmund Freud würdig – alle dunklen Gassen und verborgenen Winkel in Ariadnes Unbewusstem…
Mit „Adam and Eve on a Ferry“ erfüllt sich Tennessee Williams auf der Bühne einen Wunsch, der ihm im Leben verwehrt geblieben ist: D.H. Lawrence starb, bevor Williams, dessen Werk ihm wichtige Impulse verdankt, den Schriftsteller treffen konnte. Zugleich widmet sich Williams mit der Geschichte der beiden Liebenden auf der Fähre – in kunstvoller Verdichtung – jenem Thema, das ihn mit Lawrence so innig verbindet: der ursprünglichen Reinheit des Gefühls und der Vertreibung aus dem Garten Eden durch die Tabus und Konventionen der Gesellschaft.
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