The Last of My Solid Gold Watches

Tennessee Williams
The Last of My Solid Gold Watches
Stück in einem Akt
3 H, 1 Dek
Ein Hotelzimmer im Mississippi-Delta am Feierabend. Schuhvertreter Charlie Colton, ein alter Haudegen der Branche, fünfzehn Mal in Folge mit einer echten Schweizer Golduhr als Verkäufer des Jahres prämiert, ist auf der Suche nach Mitspielern für die übliche Pokerrunde. Doch die Reihen haben sich gelichtet, immer wieder tritt einer ab aus der alten Vertreter-Garde, setzt sich im Schlaf mit der Zigarre in Brand oder liegt morgens tot in der Badewanne. Nur Harper ist als Mitspieler da, ausgerechnet, der Grünschnabel von der Konkurrenz.

Die Zeiten haben sich geändert, nicht nur in der Schuh-Industrie: Charlie Colton, „der letzte Trommler im Delta“, ist der einzige Überlebende einer längst untergegangenen Welt, eines Amerika vor der Wirtschaftskrise und dem New Deal, einer Welt, in der sich die Schuhe von selbst verkauften und Cowboys wie Charlie sich das Land untereinander aufteilten. Noch einmal stemmt sich Charlie mit Furor gegen den Niedergang, beschwört alte Zeiten herauf, doch während Harper gelangweilt in seinen Comics blättert, bricht über Verkäuferlegende Charlie Colton allmählich die Nacht herein.

„The Last of My Solid Gold Watches“ ist ein eindringliches Stück über Werte und Vergänglichkeit, über den unaufhaltsamen Gang der Geschichte und den Einzelnen, der sich in ihr zu behaupten versucht. Je mehr wir uns der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche bewusst werden, die wir heute erleben, desto aktueller wird dieses Stück.


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