Josef Schweijk
oder
Sie haben uns also den Ferdinand erschlagen

Pavel Kohout
Josef Schweijk
oder
Sie haben uns also den Ferdinand erschlagen

(Josef Švejk aneb tak nám zabili Ferdinanda)
Ein k. u. k. Kinematograf mit Musik und Pause
Nach dem Roman „Die Abenteuer des braven Soldat Schwejk“ von Jaroslav Hašek
Deutsch von Lucie Taubová
2 D, 6 H, 1 Dek
Pavel Kohouts Landsmann Jaroslav Hašek schuf mit seinem Schelmenroman über die bürokratisierten Militärgesellschaften der Donaumonarchie eine unvergessliche Figur: den liebeswerten, pflichtbewussten und arglosen Josef Schwejk.

Kurz nachdem der Hundehändler Schwejk erfahren hat, dass der Thronfolger in Sarajevo erschossen wurde, wird er im Gasthaus vom Geheimdetektiv Brettschneider als Aufwiegler verhaftet, weil er an den bevorstehenden Krieg glaubt. Sehr bald bricht der Krieg wirklich aus. Schwejk wird sofort einberufen, bald neu arrestiert, vom ewig besoffenen Feldkurat Katz zum Gehilfen bei den Feldmessern erkoren und schließlich beim Kartenspiel an Oberleutnant Lukasch verloren, dem er als „Putzlappen“ dient. Als er für ihn einen Hund besorgen soll und diesen einfachheitshalber einem hohen Vorgesetzten stiehlt, wird sein Herr an die Front versetzt.

Kohout nannte den Roman „ein Handbuch der unbewaffneten Selbstverteidigung des Bürgers“, denn „Schwejk ist ein Antiheld, der eine Antikraft produziert, die geplante Situationen in ihr Gegenteil verkehrt“. Sowohl im satirischen Blick, den Hašek auf seine Zeit und deren Krieg- und Kaisergläubigkeit wirft, als auch im Werk von Franz Kafka, des anderen berühmten Prager Autors, fand Pavel Kohout ein immer wiederkehrendes Motiv seines Schaffen bestätigt: „Das Thema des Bürgers, der gerüttelt wird durch die elementaren Kräfte von Geschichte und Gesellschaft.“


Zurück zur Übersicht