Armer Mörder

Pavel Kohout
Armer Mörder
(Ubohý vrah)
Frei nach Motiven der Erzählung „Der Verstand“
von Leonid Nikolajewitsch Andrejev
Deutsch von Gerhard und Alexandra Baumrucker
3 D, 7 H, 1 Dek
Weil er seinen Direktor und Freund während einer Hamlet-Probe in dessen Rolle als Polonius erstach, wird der Schauspieler Kerschenzew in der geschlossenen Abteilung der Psychiatrischen Anstalt von Petersburg verwahrt. Nun veranstaltet er mit Hilfe eines Psychiaters und geladener Schauspieler ein Psychodrama, um zu beweisen, dass er den Wahnsinn, der ihn zum Mörder machte, damals nur vortäuschte, um ungestraft davonzukommen. Jetzt aber, nach Jahren in der Psychiatrie unter wirklich Wahnsinnigen, befürchtet er, dass er echtem Wahnsinn verfällt. Wenn ihm der Beweis seiner Schuldfähigkeit gelänge, könnte er seine Tat in einem „normalen“ Gefängnis unter „normalen“ Verbrechern abbüßen.

Mit der Rekonstruktion der damaligen Theaterprobe überführt er aber schließlich sich selbst. Er beweist, dass er in Wirklichkeit nie jemanden getötet hat, sondern wirklich wahnsinnig ist.

Kohouts „Armer Mörder“ ist ein packender Psychokrimi, der in dem raffinierten Szenario eines Theaters im Theater meisterhaft mit der Verschiebung von Wirklichkeit und Einbildung, Wahn und Wahrheit spielt.


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