Nikolaj R. Erdmann

NIKOLAJ R. ERDMANN, Jahrgang 1900, geboren, aufgewachsen und gestorben in Moskau (1970), war der Sohn einer deutschbaltischen Familie. Sein Bruder, ein Bühnenbildner, brachte ihn bereits früh in Kontakt mit dem Theater. Zu Beginn seiner schriftstellerischen Laufbahn verfasste er Gedichte und kurze Parodien, die auch an Moskauer Bühnen aufgeführt wurden. In den 1920er Jahren schrieb er satirische Komödien und arbeitete mit dem Regisseur Wsewolod Meyerhold zusammen. Seine dramatischen Hauptwerke "Das Mandat" (1924) und "Der Selbstmörder" (1928) brachten Erdmann in Konflikt mit der stalinistischen Zensur. Da ihm die Arbeit für das Theater fortan verwehrt blieb, wandte er sich dem Kino zu, schrieb Drehbücher für Stummfilme und Jugendfilme. Diese erzwungenen Schritte in Richtung einer Entpolitisierung seines Wirkens glückten jedoch nicht: 1933 wurde Erdmann verhaftet und in die sibirische Stadt Tomsk verbannt. Erst 1948 durfte er nach Moskau zurückkehren. 20 Jahre später lernte Ingeborg Gampert ihn dort kennen und übersetzte die beiden Hauptwerke, wie sie sie von ihm erhalten hatte.



Alle Stücke von Nikolaj R. Erdmann:

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