Ebbi

Max Beckmann
Ebbi
Komödie in 4 Akten
7 D, 3 H, 3 Dek
Eberhard Kautsch, genannt Ebbi, ist gelangweilt von seinem bürgerlichen Leben, seiner bürgerlichen Ehe, seinen bürgerlichen Freunden. Einen Ausweg soll die Malerin Johanna Löffel weisen, die behauptet, ihn zu lieben. Sie stiftet ihn zu unmoralischem, ja sogar ungesetzlichem, Verhalten an, damit Ebbi das Verwerfliche und das Böse kennen lernt und als Dichter neu anfangen kann, inspiriert von diesen Erfahrungen.

Bei einem Bordellbesuch treffen die Beiden auf den Berufsverbrecher Jakob Nipsel, dessen Lebensstil anziehend auf Johanna wirkt. Zu Dritt planen sie ein Verbrechen, einen Raub an Ebbis bürgerlichen Freunden, doch der zögerliche Ausbrecher beginnt daran zu zweifeln, ob sein angestammter Platz in der Gesellschaft nicht doch der richtige für ihn ist…

Max Beckmann erzählt eine Geschichte von Verantwortung und Verführung, von echten und vorgespielten Gefühlen. In dem Stück stürzt der Biedermeier Eberhard Kautsch in eine Spirale von Ereignissen, die er nicht kontrollieren kann, während Johanna gleichzeitig ihn zu kontrollieren versucht. Komödiantisch bereitet Beckmann die Abenteuer des passiven Ebbi im Dunstkreis der kreativen Johanna und des kriminell aktiven Jakob auf, deren Höhepunkt eine surreale Vision der Hauptfiguren unter Drogeneinfluss ist. Das Stück behandelt die Frage, ob das Ideal der Bürgerlichkeit oder das Ideal der Anarchie erstrebenswert ist – doch Ebbi kann sich mit keiner der beiden Wertvorstellungen gänzlich anfreunden…

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