The Strangest Kind of Romance

Tennessee Williams
The Strangest Kind of Romance
Stück in 4 Szenen
1 D, 3 H, 1 Dek
Seit die geschäftstüchtige Bella Gallaway Unterkünfte an die Wanderarbeiter einer benachbarten Großfabrik vermietet, tummeln sich in ihrem Haus die Einsamen und Sonderbaren: Männer zum Beispiel, die so einsam und sonderbar sind, dass sie jeden Abend allein ins Kino gehen – ausgerüstet mit einem Koffer voller Toilettensitze. Oder Männer, die eine derartig intensive Liebesbeziehung zu ihren Plüschpantoffeln aufbauen, dass ihnen das Herz bricht, wenn sie eines Tages plötzlich verschwinden.

Eine äußerst ungewöhnliche Liebesbeziehung unterhält auch der „Kleine Mann“, der neueste Mieter bei Bella Gallaway. Denn seine Liebe gehört einzig und allein Nitchevo, der Katze seines Vormieters, eines lungenkranken Russen. Das gemeinsame Abendessen und die zärtlichen Gespräche mit Nitchevo sind die letzte Bastion des Kleinen Mannes gegen die Tristesse seiner täglichen Fabrikarbeit. Doch als der Mann seinen Job in der Fabrik eines Tages verliert, gerät die Zweisamkeit von Mensch und Tier in größte Gefahr: Kaum kehrt der Kleine Mann zurück ins Haus von Bella Gallaway, muss er feststellen, dass sein Zimmer längst weitervermietet und die Katze fort ist…

Die Wanderarbeiter als Nomaden der Neuzeit: In seinem Stück „The Strangest Kind of Romance“ wirft Tennessee Williams ein Schlaglicht auf die dunklen Seiten der Moderne – einer Gesellschaft, in der Mobilität, Industrialisierung und Globalisierung der Arbeitswelt gleichbedeutend sind mit Entwurzelung, Ein-samkeit und fortschreitender Entmenschlichung der sozialen Beziehungen.


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