Der Phoenix aus der Asche
Tennessee WilliamsDer Phoenix aus der Asche
(I Rise in Flame, Cried the Phoenix
A Play in One Act about D. H. Lawrence)
Ein Stück in einem Akt über D. H. Lawrence
Deutsch von Jörn van Dyck
2 D, 1 H, 1 Dek
Im Städtchen Vence an der französischen Riviera erwartet der Schriftsteller D.H. Lawrence den Tod. Seine deutsche Geliebte Frieda ist bei ihm. Sie bewahrt sich eine kritische Distanz und versucht, ihm die letzten Stunden erträglicher zu machen. Aber mit grimmiger Wut wehrt sich der Schriftsteller gegen jede Form von Bemutterung. Da kommt Bertha, genannt Brett, zu Besuch. Sie vergöttert Lawrence und hat in London eine Ausstellung seiner Bildwerke organisiert. Obwohl die Handlung des Einakters frei erfunden ist, greift Williams damit doch historische Tatsachen auf.
"Kurz vor Lawrence Tod wurde in London eine Ausstellung seiner Bilder veranstaltet. Technisch primitiv und thematisch radikal sinnlich, verursachte sie einen kleinen Sturm der Entrüstung. Die Bilder wurden von der Polizei beschlagnahmt und wären wohl verbrannt worden, hätte nicht eine gerichtliche Verfügung die Behörden gestoppt. Lawrence großartige Studie über sexuelle Leidenschaft, 'Lady Chatterleys Lover', war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls von der Zensur verboten – gleich so vielen anderen seiner früheren Werke. Es ist oft gesagt worden, ich hätte mich in meiner Arbeit am meisten von Lawrence beeinflussen lassen. Ja, Lawrence war für meine literarische Entwicklung tatsächlich eine Gestalt, die mir sehr nahe war, aber wenn es um Einfluss geht, steht Tschechow an erster Stelle – das heißt, wenn es überhaupt einen spezifischen Einfluss gegeben hat, außer meinem Hang zu dem, was mir selbst nicht klar ist und wahrscheinlich nie werden wird." (Tennessee Williams)
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