Die Heiratsschwindlerin

Lotte Ingrisch
Die Heiratsschwindlerin
Tragische Posse mit Gesang
2 D, 3 H, Verw - Dek
Reiche Witwe liebt General des Geheimdienstes, das ist die Geschichte eines ganz besonderen Paares: Mädy Swatek begegnet Schorsch Bem zum ersten Mal im Wiener Wurstelprater, ganz zufällig, und doch spüren beide gleich eine tiefe Verbundenheit. Man will sich wieder sehen, trifft sich zu einem intimen Empfang im Salon des Generals, und bemerkt, dass aus dem Gefühl der Verbundenheit längst Liebe geworden ist. Zum Beweis machen sie schnell Nägel mit Köpfen: Die Hochzeit wird anberaumt, außerdem setzt jeder den anderen zum Universalerben ein.

So oder ähnlich hätte sie sein können, die Geschichte von Mädy Swatek und Schorsch Bem. Doch sie ist ein wenig anders. Denn Schorsch Bem ist in Wahrheit kein General mit Pensionsanspruch, sondern ein Flickschneider mit Loch in der Hosentasche. Mädy Swatek ist zwar wirklich Witwe, aber nicht die Witwe eines begüterten Kommerzialrates, sondern eines verarmten Warenhändlers. Die tiefe Verbundenheit der beiden ist also nicht so sehr romantischer als vielmehr ökonomischer Natur. Und alles, was nötig ist, um sich gegenseitig so gründlich zu täuschen, entspringt der Phantasie sowie der Requisite eines geschäftstüchtigen Kostümverleihers.

Nur die Sache mit der Hochzeit stimmt, inklusive der testamentarischen Einsetzung zum Universalerben. Dementsprechend böse ist das Erwachen in der Hochzeitsnacht, als die volle Wahrheit ans Licht kommt. Doch da hat Mädy ihrem Schorsch bereits Gift verabreicht – und auch Schorsch seiner Mädy.


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