The Long Good-Bye
Tennessee WilliamsThe Long Good-Bye
Stück in einem Akt
3 D, 6 H, 1 Dek
Umzugstag. Der junge Schriftsteller Joe sitzt zwischen den alten Möbeln und Kartons in der mittlerweile verwaisten Wohnung seiner Eltern. Es ist an der Zeit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, aufzubrechen in ein neues Leben in Rio de Janeiro oder Buenos Aires. Doch jetzt, im kurzen Moment des langen Abschieds, drängen die Erinnerungen noch einmal an die Oberfläche, die Bilder vom schleichenden Zerfall einer Familie.
So begegnet Joe seiner verstorbenen Mutter. Wie ein Geist aus der Vergangenheit steht sie inmitten der lärmenden Umzugshelfer: eine Frau, die von der Freiheit träumte und von einem Haus auf dem Land – bis der Krebs kam, das plötzliche Verschwinden des Vaters und unbezahlbare Krankenhaus-rechnungen. Und auch die verschollene Schwester Myra erscheint Joe, seine Seelenverwandte – ein bildhübsches Mädchen von überschäumender Lebenslust, das nach dem Suizid der Mutter auf die falsche Bahn geraten ist…
„The Long Good-Bye“ von Tennessee Williams, ein memory play wie der spätere Welterfolg „Die Glasmenagerie“, ist ein melancholisches und doch energisches Drama über den Verlust, das Verdrängen und eine Vergangenheit, die nicht aufhört, die Gegenwart heimzusuchen. Williams entwirft hier, im poetischen Spiel mit der Zeit, die sich wie auf der gewundenen Bahn einer Möbiusschleife bewegt, das Leben eindrucksvoll als eine fortwährende Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen.
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