Damenbekanntschaften
I. Ein Abend zu Dritt -
II. Letzte Rose -
III. Donau so blau -
IV. Vanillikipferln
Lotte Ingrisch
Damenbekanntschaften
I. Ein Abend zu Dritt -
II. Letzte Rose -
III. Donau so blau -
IV. Vanillikipferln
Vier Mördereien
1 D, 1 H, 1 Dek
Der Tod ist in den Mördereien von Lotte Ingrischs „Damenbekanntschaften“ kein Skandal, nicht die ultima ratio und auch nicht der größte anzunehmende Unfall. In seiner beiläufigen und zartbitteren Nonchalance ist er vielmehr der Anlass, von den Unfällen des Lebens zu erzählen, vom skandalösen Treiben der Menschen, von der tragischen Komik eines Seelenkrieges zwischen Frauen und Männern, die nebeneinander leben und doch nichts voneinander wissen, mit aller Macht aneinander festhalten und einander gerade deshalb immer wieder verlieren. Freundlich, aber maliziös, die Gräben auszuleuchten, in die wir tagtäglich purzeln, das ist die große Kunst der Lotte Ingrisch.
ABEND ZU DRITT: Pianist Josef Goldhörndl hat sich mit seiner Frau Fanny in einer Zwischenwelt eingerichtet. Als spirituelles Medium schlüpft er zur Unterhaltung seiner gelangweilten Frau allabendlich in die Rolle von berühmten Toten. Doch eines Abends taucht dabei unverhofft Josefs anderes Ich auf, jenes Ich, das er hätte sein können, hätte es da nicht Fanny gegeben…
LETZTE ROSE: Ein Fotograf, der Gespenster auf Zelluloid bannt: Mit seiner etwas antiquierten Kamera vermag er die Menschen mitsamt ihren Träumen abzulichten. Das führt zu Überraschungen, wie bei Mizzi, die eigentlich nur ein Verlobungsfoto machen lassen wollte, sich nun aber plötzlich zum Fotografen hingezogen fühlt.
DONAU SO BLAU: Auch hier kommen die Geister nicht zur Ruhe. Der alte Hofrat hat sich einst wegen einer unglücklichen Liebe aus dem Fenster gestürzt, jetzt sitzt er im Rollstuhl und muss gepflegt werden. Als er merkt, dass die neue Pflegerin seine alte Liebe ist, muss er zur Tat schreiten und die Gegenwart auslöschen, um die Illusion der Vergangenheit zu bewahren.
VANILLIKIPFERLN: Als er das Fräulein Emma auf dem Friedhof kennenlernt, denkt sich der alte Oberbaurat zunächst nichts Böses. Man versteht sich, trifft sich auf einen Kaffee, wozu die Dame Vanillekipferln beisteuert. Zu spät erst erfährt er, dass Emma ihren Vater und seine Geliebte ins Jenseits befördert hat – mit Vanillekipferln.
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