Die Juden von Paris

Rolf Schneider
Die Juden von Paris
Heinrich Heine und Ludwig Börne
Eine Collage
1 D, 3 H, Verw - Dek
Das Grab von Ludwig Börne, dem großen Publizisten und Widersacher Heinrich Heines, verkommt. Wie anlässlich Börnes 175. Todestag berichtet wird, zeigt seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Père Lachaise Risse und neigt sich bedenklich zur Seite, während Heines Grab auf dem Pariser Friedhof Montmartre erst kürzlich aufwendig instand gesetzt wurde.

Der Streit zwischen den beiden deutschsprachigen Autoren Ludwig Börne und Heinrich Heine gehört zu den großen Kontroversen der deutschen Literaturgeschichte. In ihr spiegeln sich politische Positionen des Vormärz ebenso wie die heiklen innerjüdischen Konflikte im Zeitalter der Judenbefreiung wider. Die erste veröffentlichte Polemik schrieb Börne. Heines höhnische Antwort erschien erst lange nach Börnes Tod, was man Heine vielfach verargte.

Ein pathetischer Radikaldemokrat stand gegen einen skeptischen Liberalen, der unerschrockene Volksfreund gegen den Epikuräer. Von Anfechtungen jüdischen Selbsthasses waren sie beide nicht frei. Aus heutiger Sicht hatte von ihnen keiner ganz Recht und ganz Unrecht, was ihre Auseinandersetzung spannend macht.

Dieser Text ist arrangiert für vier Darsteller. Er ist ausschließlich aus originalen Formulierungen beider Autoren hergestellt, eingerichtet für die Bühne.

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